Literatursalon mit Kevin Kuhn

German author Kevin Kuhn read from his novel 'Hikikomori'.

© Astrid Wolter

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Kennen Sie Teenager, die sich ganz lange ihr Zimmer ausklinken, es gar verdunkeln? Für die Laptop und Smartphone einzige Fenster zur Welt sind? Till ist so ein Extremfall. Der wohl behütete und verwöhnte Romanheld in Kevin Kuhns Debüt „Hikikomori“ spinnt sich ein in seine eigene Welten.

Seit „Hikikomori“ 2012 im Berlin Verlag erschien, spielt Kevin Kuhn in der ersten Liga junger deutscher Schriftsteller. Am 25. März 2014 las er aus seinem Buch, erzählte über sich und wie „Hikikomori“ entstand. „I was always interested why people go into withdrawal”, sagte Kuhn, „writing is also a way of shutting out from the world.” Der japanische Romantitel bezeichnet eine neue, in Japan anerkannte Zivilisationskrankheit des sozialen Rückzugs.

Zwei Kapitel las Kuhn auf Deutsch an, eins in englischer Übersetzung. Zwischendurch unterhielt er sich mit Dr. Stephan Resch, Senior Lecturer German, über sein Schreiben und seinen Romanhelden. Auch das Publikum hatte jede Menge Gelegenheit, dem sympathischen und geduldigen Autor alle möglichen Fragen zu stellen. Anschließend signierte er konzentriert und kreativ „Hikikomori“-Exemplare und trank mit uns Wein. Ein anregender Abend, danke schön Kevin!

Unser März-Literatur-Event fand im Pat Hannan Room der University of Auckland statt. Fotos gibt es wie immer auf Facebook. Tipp: Wer das Buch kaufen möchte, kann es zum Beispiel hier portofrei bestellen. „You can read the book in two ways“, verriet Kuhn zum Abschied. Neugierig, wie?

Astrid Wolter

Schiffe, Shanties, Schwarzbrot und mehr ...

An entertaining tour through the landscapes, culture and food of Northern Germany by National Advisor German, Heike Papenthin. 

© Astrid Wolter

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„Moin, moin!“ Mit diesem Gruß sagt man in Norddeutschland „Guten Morgen“ oder „Guten Abend“ oder ganz einfach nur „Hallo!“ – „How are you?“ Nicht nur die Sprache, auch die Esskultur und Mentalität der Einheimischen unterscheiden den Hohen Norden vom Rest der Republik. Weißwürste muss man dort lange suchen, denn dafür gibt es Fischbrötchen oder Krabben auf Schwarzbrot. Wer das Meer, Inseln, Wind und Schiffe liebt, ist an Nord- und Ostsee ganz in seinem Element.

Am 19. Februar 2014 stellte uns Heike Papenthin, National Advisor German und gebürtige Norddeutsche, ihre Heimat vor. „Schiffe, Shanties, Schwarzbrot und mehr... Eine Einführung in die norddeutsche Küstenregionen“ taufte sie ihre erfrischende Präsentation. Wir lernten, dass Plattdeutsch eine Sprache mit vielen Dialekten ist – und das beste daran: eine Mischung aus Deutsch und Englisch!

© Astrid Wolter

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Wussten Sie, dass die Norddeutschen zehn Mal mehr Tee trinken als die anderen Deutschen? Sehr schwarz, mit Sahne und Kluntje – einem speziellen Zuckerstück, fast so groß wie ein Bonbon. Heike Papenthin würzte ihren lustigen, lebendigen Vortrag mit Karten, Fotos und Musik. Sie erzählte von ihrer Kindheit an Ost- und Nordsee, Wattwanderungen, ihrem Vater, dem Käseprüfer, und ihrer Schwester, der Touristenführerin. „Weiden und Kühe“, sagte sie, „das ist Heimat. Und der Käse gehört unbedingt dazu!“ Wir lösten viele Quizfragen und sangen ein plattdeutsches Lied. Am Klavier begleitete Leon Hattori den schönen Abend.

Anschließend aßen wir noch lange Schwarzbrot, tauschten eigene Erfahrungen über Norddeutschland aus oder planten den nächsten Deutschlandbesuch ganz oben im Norden. Danke Heike, für Inspiration und Information, Gesang und viel Spaß. 

Astrid Wolter

Und gestern Abend war für mich so interessant und informativ, dass ich total vergaß, dass ich so müde war. Wunderschöne Präsentation. Und das Singen so toll.“ Stephan Hunt
„Hallo Heike, vielen Dank noch einmal für deinen lebhaften Vortrag über Norddeutschland und das wirklich sehr gute Brot. Du hast es wirklich geschafft, mein Interesse an Norddeutschland zu wecken.“ Pascal Hemberger

Übersetzungskunst und Klavierkonzert: Ein Abschiedsabend mit John Jamieson

We marked the end of the year with a talk by professional translator John Jamieson. Drawing on research and personal experience, John Jamieson gave us insights into some of the tips and tricks of translating in and out of German, and concluded the evening with music (John is also a gifted pianist).

© Astrid Wolter

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Zum Jahresende unserer Veranstaltungsreihe 2013 luden wir den Linguisten und Übersetzer John Jamieson ein, der zugleich ein begnadeter Pianist ist. John blickt auf 30 Jahre Übersetzungstätigkeit in fast 20 europäischen Sprachen zurück – seine Sprachpalette reicht von Deutsch über Niederländisch oder Norwegisch bis hin zu Russisch und Türkisch.

Der Wellingtoner Übersetzungskünstler unterhielt uns nicht nur mit Anekdoten aus seinem beruflichen Werdegang, sondern weihte uns auch in Tipps und Tricks ein, worauf es beim Übersetzen wirklich ankommt. Zugleich reflektierte er, wie der Technologiewandel der letzten 30 Jahre – die Einführung von Textverarbeitungsprogrammen, Internet, E-Mail und Übersetzungsspeichern – seine Arbeit beeinflusste und wandelte.

Nach dem akademischen Teil des Abends mit anschließender reger Publikumsdiskussion begeisterte John am Piano und animierte die Zuhörer zum Mitsingen! Wie kann man fröhlich Tschüss sagen? Wir versuchten es: Zu „We’ll meet again“ verabschiedeten wir zwei verdiente Komiteemitglieder, Hayley Johns und Dr. Yannick Muellender, die Auckland leider verlassen. Schade an dem interessanten und lustigen Abend war nur, dass er nicht länger war!

© Astrid Wolter

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Die Veranstaltung mit Vortrag, Diskussion, Konzert, Verabschiedung, leckeren Häppchen und geselligem Austausch fand am 20. November auf dem Epsom Campus der Universität von Auckland statt. Initiiert und moderiert wurde sie von Wendy Thomson, Präsidentin der Auckland Goethe Society. Ein Fotoalbum gibt es auf unserer Facebook-Seite. Herzlichen Dank an John Jamieson für seinen lehrreichen Vortrag und sein großartiges Klavierspiel. Steht zu hoffen: We’ll meet again next year!  

Astrid Wolter

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Neuseeland und Deutschland: Dr. Anne-Marie Schleich feiert mit der Auckland Goethe Society

To mark 60 years of diplomatic relations between New Zealand and the Federal Republic of Germany, members of the Goethe Society were privileged to attend a reception hosted by German Ambassador, Dr Anne-Marie Schleich.

© Astrid Wolter

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Am 10. November 1953 gründeten Neuseeland und Deutschland offiziell ihre politische Freundschaft. 2013 feiern beide Länder 60 Jahre diplomatische Beziehungen, aber auch einen regen wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Austausch.

„Es sind die Menschen“, zitierte die deutsche Botschafterin Dr. Anne-Marie Schleich das Maori-Sprichwort „He tangata“ bei ihrer Rede zu 60 Jahren diplomatischen Beziehungen. Sie betonte, dass vor allem Networking und Informationsaustausch wichtig seien, damit die Zukunft gelingt. Mitglieder der Auckland Goethe Society hatten am 31. Oktober 2013 im Old Government House die schöne Gelegenheit, die liebenswerte Botschafterin persönlich kennenzulernen, über Politik, aber auch über Gott und die Welt mit ihr zu plaudern.

Fürs ganze Jahr organisierte die deutsche Botschaft in Wellington mit Partnern wie dem Goethe-Institut, der deutsch-neuseeländischen Handelskammer, dem Deutschen Akademischen Austausch Dienst und den Goethe-Gesellschaften Jubiläumsveranstaltungen. Am 31. Oktober war die Auckland Goethe Society (AGS) an der Reihe!

Wendy Thomson, Präsidentin der AGS seit Dezember 2012, hatte mit dem Old Government House ein stilvolles Ambiente gefunden, in dem sich alle Gäste wohl fühlten. Leon Hattori trug mit seinem Klavierspiel zu dem gelungenen Abend bei. Unter den zahlreichen Gästen waren Judith Gaere vom Goethe-Institut, Dr. Yannick Müllender vom DAAD und Erich Bachmann, Präsident der deutsch-neuseeländischen Handelskammer und Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland. Im nächsten Jahr will sich Bachmann als neuer Schirmherr der Auckland Goethe Society engagieren.

Den Kurzfilm zum Jubiläumsjahr „Far Apart – Close at Heart“, den uns die Botschafterin am 31. Oktober präsentierte, können Sie auf den Botschaftsseiten anschauen, Fotos vom AGS-Highlight des Jahres gibt es auf unseren Facebook-Seiten. Vielen Dank für den wunderbaren Networking-Abend, Frau Dr. Schleich!              

Astrid Wolter

Story of a Family from Germany: Jean Burtons bewegende Familiengeschichte

Auckland psychotherapist Jean Burnton spoke about her German-Jewish family history. Her talk was one of the highlights of the year.

© Astrid Wolter

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Mit 15 Jahren entdeckte Jean Burnton, dass ihr Familienname ursprünglich Bernstein war. Ihre Eltern wurden in Deutschland geboren und waren während der Nazizeit nach Südafrika geflohen. Dieses Jahr hat ihr Bruder zufälligerweise in einer Hamburger Buchhandlung ein Buch über ihre Familie gefunden. „Meine Klage bleibt in meinem Herzen ewiglich“ wurde von Schülern des Walburgisgymnasiums in Menden (Nordrhein-Westfalen) im Rahmen eines dreijährigen Projektes geschrieben.

Die seit 29 Jahren in Auckland lebende Psychotherapeutin sprach am 17. September auf dem Epsom-Campus über ihre deutsch-jüdische Familiengeschichte und die Forschungsarbeit der Mendener Schüler. Dabei beleuchtete sie aus psychotherapeutischer Sicht persönliche und kollektive Erfahrungen der Vergangenheitsbewältigung. In der anschließenden Diskussion ging es zum Beispiel um „Stolpersteine“, Gedenktafeln auf dem Gehweg.

Vielen Dank, Jean, für eine hochinteressante AGS-Veranstaltung! 

Wendy Thomson

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"How interesting was the talk! Trevor and Machi and I were talking about ideas from it all the way home and Trevor and I were still talking about it this morning." Margaret
"Many thanks ... it was both interesting and worthwhile." Alan
"Tonight made me glad that I got involved with the Society." Felix

Fit für den globalisierten Arbeitsmarkt – How to succeed on the globalised job market!

Representatives from Siemens, Bayer, and SAP, spoke to University of Auckland students about what it takes to succeed in a globalised job market, at an information evening organised jointly by the Auckland Goethe Society, the New Zealand German Business Association, the German Embassy, and the DAAD. 

Wer Ingenieurwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften studiert, hat gute Karrierechancen auf dem globalisierten Arbeitsmarkt. Aber ist Fachwissen alles? Am 19. September hatten Studenten und andere Interessierte die tolle Gelegenheit, Erfahrungsberichte und Top-up-Tipps aus erster Hand zu hören.

Was erwarten global präsente deutsche Großkonzerne wie Siemens, Bayer oder SAP von ihren künftigen Mitarbeitern? Wie wichtig sind Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Erfahrungen, und wie gewichten Personalabteilungen persönliche Eigenschaften wie Neugier?

Vielen Dank an Tracey White (Executive General Manager Healthcare Siemens New Zealand Limited), Dr. Holger Detje (Managing Director Bayer New Zealand Limited) und Mike Malthus (Director Services SAP New Zealand) für ihre persönlichen Berichte und kurzweiligen Präsentationen!

Den informationsreichen Abend in der Business School der University of Auckland organisierten gemeinsam: die Auckland Goethe Society, die deutsch-neuseeländische Handelskammer, die Deutsche Botschaft und der DAAD. Durch die Veranstaltung führten Wendy Thomson (Präsidentin der Auckland Goethe Society), Stephen Diver (Board Member New Zealand German Business Association) und Dr. Yannick Muellender (DAAD-Lektor).

Gesellig ging es weiter im Foyer bei köstlichen Kleinigkeiten mit anregenden Gesprächen zwischen Sprechern und Studenten. Wer das hochkarätige Networking-Event verpasst hat, kann hier den Gesprächsstoff des Abends nachlesen. Viel Erfolg! 

Astrid Wolter

Auckland Goethe Society Exams Prizegiving 2013

About 500 school students from the Auckland and Northland region took part in the Auckland Goethe Society exams this year.

© Astrid Wolter

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Rund 500 Schüler der Klassen 7 bis 13 aus Auckland und Northland wetteiferten bei den Auckland Goethe Society German Examinations 2013 in fünf Leveln, A1.2 bis B1.1, um die besten Plätze! Am 3. September fand die feierliche Urkunden- und Preisverleihung im Fisher & Paykel Auditorium der University of Auckland statt. Mit ihren Top-Deutschschülern waren neun Secondary Schools vertreten.

Die besten drei Plätze im fortgeschrittensten aller geprüften Level, B1.1, machten Lillian (Ningyuan) Guo vom Pakuranga College, Rachel Paton-Simpson vom Hebron Christian College und Joaquina Rockwell vom Lynfield College. Insgesamt wurden 65 Examensurkunden verliehen. Super gelernt, herzlichen Glückwunsch!

Bereits seit 63 Jahren initiiert die Auckland Goethe Society alljährlich Deutschprüfungen, um den Deutschunterricht und das Deutschlernen an Schulen zu fördern. Innovativ in diesem Jahr waren die schriftlichen Prüfungen: erstmals online! Die frisch konzipierten mündlichen Prüfungen auf dem Epsom-Campus am 10. August folgten den internationalen Standards des Goethe-Instituts. Vielen Dank an Gretchen Badenhorst.

Quer durch den kurzweiligen Abend führte charmant Wendy Thomson, Präsidentin der Auckland Goethe Society. Gastrednerin Heike Papenthin, National Advisor für Deutsch in Neuseeland, sprach über die Mühe, eine Fremdsprache zu lernen, und ermutigte die Schüler mit einer kleinen Lektion zu „Lernen ist Vorfreude auf sich selbst“ (Peter Sloterdijk, deutscher Philosoph und Kulturtheoretiker). Die Namen der frisch gebackenen Examensträger verlas Hayley Johns, die Urkunden und Preise übergaben Dr. Yannick Muellender vom DAAD, Prof. Dr. James Bade, Head of the School of European Languages and Literatures, Heike Papenthin und Dr. Stephan Resch, Head of German and Slavonic Studies.

Astrid Wolter

Wir danken der Schweizer und der deutschen Botschaft für ihre Unterstützung.

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Literarisches Gespräch: Mark Gelber über Stefan Zweig

Leading scholar of German-Jewish literature, Professor Mark Gelber from Ben Gurion University of the Negrev, Beer-Sheva, spoke about Austrian novelist Stefan Zweig.

“Zimmerpalmen in Wiener Wohnräumen waren exotisch.“ Die Lebensstationen des jüdisch-österreichischen Exil-Schriftstellers Stefan Zweig (1881 bis 1942) beleuchtete auf charmant-erfrischende Weise Professor Mark H. Gelber von der israelischen Ben-Gurion University of the Negrev, Beer-Sheva. Der amerikanisch-israelische Germanist Gelber, geboren in New York, ist international einer der führenden Forscher deutsch-jüdischer Literatur.

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Wie war Stefan Zweig als Privatperson? Welche Freunde hatte er? Warum bezeichnete sich Zweig als „Jude aus Zufall“? Welchen Einfluss hatte sein Exilleben in Brasilien auf die Innenwelt des deutschsprachigen Schriftstellers? Das literarische Gespräch fand am 7. August in der University of Auckland statt und wurde von Dr. Stephan Resch moderiert.

Wer den Abend mit neuen Aspekten der Stefan-Zweig-Forschung verpasst hat, kann aber Mark Gelbers neuste Schrift „Stefan Zweig, Judentum und Zionismus“, StudienVerlag, ab Oktober 2013 zuhause studieren. Und dann mal wieder Stefan Zweig ganz neu lesen!

Astrid Wolter